Abstract
Dieser Beitrag beleuchtet anhand einiger ausgewählter Beispiele, in welcher Weise Plinius sich die flexible Natur der Epistolographie zunutze macht, um verschiedene etablierte literarische Gattungen in die von ihm gewählte Briefform umzugießen. Besonders aufschlußreich ist dabei, wie er mitunter gleich mehrere Genres in denselben Texten miteinander verbindet. Dies wird anhand einer näheren Betrachtung von Epist. 9,12 gezeigt, in der Elemente aus der Komödie, philosophisch-pädagogischen Lehrschriften und bis zu einem gewissen Grad auch aus der exempla-Literatur verschmelzen und für eine wirksame ethische Unterweisung nutzbar gemacht werden. Darüber hinaus werden weitere Briefe – vor allem Epist. 2,6, 7,26 und 8,22 – in die Untersuchung einbezogen.
About the author
Thorsten Fögen, Ph.D. from University of Heidelberg, Germany. Reader (Associate Professor) in Classics at Durham University, UK.
His published works include a book on Roman authors’ attitudes towards the Latin language (‘Patrii sermonis egestas’: Einstellungen lateinischer Autoren zu ihrer Muttersprache, Munich & Leipzig 2000: Saur) and a study dealing with Roman technical writing (Wissen, Kommunikation und Selbstdarstellung. Zur Struktur und Charakteristik römischer Fachtexte der frühen Kaiserzeit, Munich 2009: C.H.Beck).
He has edited ten volumes, most recently Graeco-Roman Antiquity and the Idea of Nationalism in the 19th Century: Case Studies (Berlin & Boston 2016: De Gruyter; edited together with Richard Warren), and Letters and Communities: Studies in the Socio-Political Dimensions of Ancient Epistolography (Oxford 2018: Oxford University Press; edited with Paola Ceccarelli, Lutz Doering & Ingo Gildenhard).